Die Euro-Skulptur

identitätsstiftendes Symbol für Frankfurt, Europa und den Euro

  • Ort: Willy-Brandt-Platz, Frankfurt am Main
  • Eigentümer: Frankfurter Kultur Komitee e.V.
  • Künstler: Ottmar Hörl
  • Wann: seit 2001
  • Idee: Symbol für ein geeintes Europa und eine gemeinsame Währung
  • Höhe: 14 Meter
  • Gewicht: 50 Tonnen
  • Beleuchtung: ganzjährig, LED

Technische Details

Vor der Umrüstung auf LED

  • Ca. 12.000 Euro Stromkosten pro Jahr
  • Ausleuchtung mittels 330 Leuchtstoffröhren
  • Verbrauch ca. 20kw

Nach der Umrüstung auf LED

  • Erhebliche Reduktion der Energiekosten
  • Ausleuchtung mit LED Technik
  • Verbrauch ca. 4kw
  • Bei ca. 8 Stunden Betriebszeit pro Tag haben die Leuchten eine Lebensdauer von 7 Jahren (50.000 Stunden)

Der künstlerische Aspekt

Der Entwurf und die Gestaltung der Euro-Skulptur stammen von dem Konzeptkünstler Prof. Ottmar Hörl. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Zahl zwölf zu. Um die Euro-Skulptur herum sind zwölf Sterne angeordnet, die für die Staaten der Europäischen Währungsunion stehen. Anders als es auf den ersten Blick scheinen mag, hängt die Auswahl der Zahl zwölf nicht mit der Anzahl der Mitgliedstaaten zur Gründung der Europäischen Union zusammen. Zwölf steht hier vielmehr für Einheit, Vollkommenheit und letztendlich auch Perfektion. Nichtsdestotrotz wurde diese allgemein gewordene Auffassung zu einem wichtigen Aspekt bei der Gestaltung der Euro-Skulptur.

„Die Euroskulptur ist eine Auftragsarbeit. Ich habe versucht, dieses Hoheitszeichen so zu entwerfen, dass jeder Mensch – egal, welcher Bildungskategorie er angehört – erkennt aha, hier ist die europäische Zentralbank, das ist das Zeichen für Euro und die Sterne sind die Zeichen für Staaten der Europäischen Währungsunion. Eine einzige künstlerische Freiheit habe ich mir erlaubt, nämlich die Sterne ohne Einordnungsprinzip um das € zu gruppieren. Die Teilnehmerstaaten sind individuell und man wird sie vermutlich kaum so reglementieren können dass sie alle in eine Richtung laufen.“ (Zitat Prof. Ottmar Hörl aus seinem Buch „Rede an die Menschheit“ auf Seite 202.)

Die Tatsache, dass die Anordnung der Sterne für die Individualität der europäischen Staaten steht, ist eine wesentliche inhaltliche Komponente der Skulptur und charakteristisch für Ottmar Hörls künstlerische Haltung und Strategie im Umgang mit dem öffentlichen Raum. Er verwendet hier bewusst Motive die durch minimale Verrückung des Kontexts oder Neuschöpfung dann auf neue Weise erfahrbar werden. Der Künstler wird in diesem Prozess zum Impulsgeber. Er spürt gesellschaftliche Strukturen, komplexe Zusammenhänge und Widersprüche auf, reflektiert sie, um sie dann über das Werk als interpretationsoffene Fragestellung an die Gesellschaft erneut zurückzugeben.

Der Künstler

Ottmar Hörl am 1. April 2015

Jede Stadt träumt von einem Wahrzeichen, das Identifikation stiftet und einen eindeutigen Wiedererkennungswert hat. Frankfurt hat eine lange Tradition als Handelsstadt in Europa und in der Welt, es ist eine Stätte der Finanzwelt. Die Euro-Skulptur nimmt auf diese Geschichte Bezug und ist vor allem ein Symbol der Vision vieler Menschen mittels einer neuer Währung ein neues Europa zu schaffen. Weltweit trägt die Statue zur Popularität Frankfurts bei. Als Wahrzeichen wird sie von allen Menschen verstanden, ob Krankenschwester oder Universitätsprofessor.

Sie ist das meistfotografierte und meistveröffentlichte Symbol der Stadt, das meistveröffentlichte Kunstwerk und noch dazu ein Magnet für Touristen. Wenn ein Werk über mehr als ein Jahrzehnt eine solch enorm erfolgreiche Wirkung hat, bedeutet das doch, man hat alles richtig gemacht. Der Eiffelturm wird nachts sogar extra beleuchtet. Die Renovierung der Freiheitsstaue in New York soll 100 Millionen Dollar gekostet haben, aber in Frankfurt jammert man und will auf solch ein Erfolgsmodell verzichten? Solch ein Verhalten der Stadt kann man doch nicht ansatzweise nachvollziehen.

Ich halte die Währungsunion und die Anstrengungen für ein gemeinsames solidarisches Europa nach wie vor und trotz aller Problematiken für eine der großartigen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts. Solidarität muss man sich jedoch jeden Tag auf Neue erarbeiten und sie auch leben.

Daher freue ich mich für Frankfurt und Europa wirklich sehr, dass es nun gelingt das Wahrzeichen zu sanieren und auch junge Menschen dabei miteinzubeziehen.

Ottmar Hörl
Ottmar Hörl
Künstler

Biographie des Künstlers

Ottmar Hörl lebt und arbeitet in Frankfurt am Main, Nürnberg und Wertheim.

Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg

intermedium-Preis, Bayerischer Rundfunk/ZKM Karlsruhe

Professur für Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg

Wilhelm-Loth-Preis, Darmstadt

Cologne Fine Art-Preis (art multiple-Preis, Internationaler Kunstmarkt, Düsseldorf)

Gründung der Gruppe Formalhaut, mit den Architekten Gabriela Seifert und Götz Stöckmann

Stipendium der Deutschen Studienstiftung

Hochschule für Bildende Künste, Düsseldorf, bei Prof. Klaus Rinke

Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt am Main

geboren in Nauheim/Hessen

Impressionen

Sanierung der Euro-Skulptur vom 6. – 10. Juli 2015

Blockupy 2015

Errichtung der Euro-Skulptur im Herbst/Winter 2001 am Willy-Brandt-Platz

Fertigstellung der Euro-Skulptur im Herbst/ Winter 2001 am Willy-Brandt-Platz

Der Künstler Ottmar Hörl

Die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz vor der ehemaligen Europäischen Zentralbank